13.07.2015 5:58

Finanztool Einführung

Bestandteil eines jeden Businessplans ist die Finanzplanung über drei bis fünf Jahre. Viele Gründer empfinden diesen Teil als den Schwierigsten und häufig ist es auch der arbeitsintensivste. Erst einmal müssen plausible Annahmen getroffen werden. Diese müssen dann in Zahlen gefasst werden. Schwierigkeiten bereiten aber insbesondere das Verständnis der fachlichen Hintergründe einer Gewinn- und Verlustrechnung oder der Liquiditätsplanung und welche Unterschiede beispielsweise zwischen ihnen bestehen.

Je höher der manuelle Aufwand bei der Berechnung der Zahlen ist, desto höher ist der Zeitaufwand bei der Erstellung der Finanzplanung. Da in der Finanzplanung mehrerer Hundert oder gar Tausend Zahlen berechnet werden müssen, kann sich jeder vorstellen, dass das mit dem Taschenrechner nicht nur sehr lange dauert, sondern auch sehr fehleranfällig ist. Kommt dann noch die Anforderung hinzu, verschiedene Szenarien wie Best Case, Normal-Case und Worst-Case zu berechnen, vervielfacht sich der Zeitaufwand nochmals.

Zur Unterstützung gibt es z.B. Excel Tabellen, die einzelne Berechnungsschritte für den Nutzer übernehmen sollen. Auch Gründerwettbewerbe stellen solche Excel-Tabellen kostenlos zur Verfügung. Auch im Rahmen von DeafExist gibt es eine Finanzplanungs-Tool in Excel. Unterschiede gibt es im Umfang der Funktionen und automatisierten Berechnungen.

Ziel bei der Entwicklung waren eine möglichst leichte Handhabung und eine weitgehende Automatisierung der Berechnungen, so dass auch wenig Excel-affine Personen diese Tabelle verwenden können und das Tool im Rahmen des Seminars mit möglichst wenig Erklärungsaufwand genutzt werden kann.

Finanzplanung im Businessplan

Die Komplexität der Finanzplanung ergibt sich aus den vielen Zusammenhängen. Folgende Bausteine umfassen die Finanzplanung:

Die ersten Schritte sind die Erstellung einer Absatz-/Mengenplanung und einer Kostenplanung. Nur wenn die gesamten Kosten der Unternehmung mindestens gedeckt werden können, ist die Geschäftsidee tragfähig. Gedeckt werden die Kosten über die Umsätze. Die Umsätze ergeben sich aus den Mengen und den Preisen der angebotenen Produkte und Dienstleistungen. Die Mengen werden in der Absatzplanung geschätzt.


Als Unterstützung der Festlegung der eigenen Preise, sollte man mit Hilfe einer Preiskalkulation die Mindestpreise kalkulatorisch bestimmen, die mindestens erzielt werden müssen, um die Kosten abdecken zu können. Diese Information, zusammen mit der Analyse der Preise von Konkurrenten und der Zahlungsbereitschaft der Kunden bilden die „3 Ks“ der Preisfindung (Kunde, Konkurrenz, Kosten).

Nach Festlegung der eigenen Preise, ergibt sich die Umsatzplanung automatisch mit Hilfe der Absatzplanung.

Zur Vorbereitung der Gewinn- und Verlustrechnung müssen aus der Kostenplanung die Investitionen erfasst und planmäßig abgeschrieben werden. Die Abschreibung geht als Aufwand mit den übrigen Kosten, mit Ausnahme der kalkulatorischen Kosten, in die Aufwandsplanung ein.

Aus der Umsatz- und Aufwandsplanung wird die Gewinn- und Verlustplanung (GuV) erstellt. Aus der Umsatz-, Investitions- und Aufwandsplanung ergibt sich die Liquiditätsplanung, deren Fokus auf dem Zahlungsmittelbestand und die Zahlungsfähigkeit liegt und Auskunft über den Kapitalbedarf liefert.

Zur Deckung des Kapitalbedarfs können in der Finanzierungsplanung Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen eingeplant werden. Zins- und Tilgungsleistungen gehen wiederrum in die Kostenplanung mit ein, so dass auch diese in der Preiskalkulation, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Liquiditätsplanung einkalkuliert und aktualisiert werden können.

Eigenschaften und Highlights des Finanztools

  • 0 bis 5-Jahres-Planung - alle Jahre monatlich, quartalsweise und jährlich
  • Beginn mit einem Rumpfgeschäftsjahr möglich
  • Unterscheidung von Personen- und Kapitalgesellschaften möglich
  • für bis zu 10 Produkte bzw. Dienstleistungen
  • Absatzplanung – monatliche Mengen durch Nutzereingabe
  • Kostenplanung - in Listenform, Einzel- sowie Gemeinkosten in jeweils einer Liste
  • Personalplanung – monatlich für bis zu 10 Personalarten
  • Personalkostenplanung – vollständig automatisierte Berechnung auf Basis der Personalplanung auf monatlicher Basis
  • Preiskalkulation - Möglichkeit der differenzierte Zuschlagskalkulation (Primär-, Sekundärkostenstellen, Kostenträger und Zuordnung zu den Kostenstellen)
  • Preiskalkulation – Einbeziehung kalkulatorischer Kosten (z.B. kalk. Unternehmerlohn)
  • Preiskalkulation – Ausweisung von Herstellungs- und Selbstkosten sowie Barverkaufs-, Zielverkaufs- und Listenverkaufspreis, Ausweisung der Stückdeckungsbeiträge
  • Umsatzplanung - vollständig automatisierte Berechnung auf monatlicher Basis
  • Aufwandsplanung - vollständig automatisierte Berechnung auf monatlicher Basis
  • Gewinn- und Verlustrechnung - vollständig automatisierte Berechnung monatlich, quartalsweise und jährlich und Festlegung von bis zu 10 individuellen Untergruppen für den sonstigen betrieblichen Aufwand
  • Hinweis: Keine separate Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)
  • Liquiditätsplanung - vollständig automatisierte Berechnung monatlich, quartalsweise und jährlich
  • Kapitalbedarf – vollständig automatisierte Berechnung monatlich unterschieden nach Personen- und Kapitalgesellschaften
  • Finanzierungsplanung – Eingabe der Finanzierungen in Listenform und automatisierte Berechnungen der Tilgungen und Zinszahlungen
  • Plan-Bilanzen – vollständig automatisierte Berechnung monatlich, quartalsweise, jährlich
  • Überschuldungskontrolle, Kontrolle der Zahlungsfähigkeit

Das Finanztool berechnet alle Zahlen automatisch, und ordnet diese automatisch den jeweiligen Monaten zu.